Weihnachtsbaum: Ursprung, Geschichte und Tradition des Brauchs

Weihnachtsbaum: Ursprung, Geschichte und Tradition des Brauchs

Ein Weihnachtsfest ohne festlich geschmückten Christbaum kann man sich nicht vorstellen. Der Lichterglanz erfüllt den ganzen Raum festlich und doch mit einer stillen, angenehmen Atmosphäre. Dabei ist der Ursprung und die Geschichte des Weihnachtsbaumes nicht in der christlichen Lektüre zu finden. Nach alten Überlieferungen handelt es sich um einen Brauch der Germanen und heidnischen Völker.

Der Weihnachtsbaum Ursprung ist also eher auf eine Tradition zurückzuführen. Zur Sonnenwende und Frühlingserwachen wurden grüne Zweige und Äste in den Dörfern, Städten und natürlich auch an Häusern zum Beispiel Mistelzweige angebracht, um böse Geister zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen.

Dieses Brauchtum war von der katholischen Kirche gar nicht gerne gesehen, und als heidnischer Aberglaube bezeichnet. Im 15. Jahrhundert hatte die Bäckergilde im Breisgau die Idee einen Tannenbaum aufzustellen und ihn mit Lebkuchen, Nüssen, Äpfel und getrockneten Früchten zu schmücken. Die Kinder durften sich daran gütlich tun. In früheren Zeiten war ein Tannenbaum fast als Luxus zu bezeichnen. Der Tannenbaum war in den Wäldern noch nicht so zahlreich zu finden und dementsprechend recht teuer. Nur wohlhabende Bürger konnten sich einen Weihnachtsbaum leisten. Anfangs wurden kleine grüne Bäume oder Stechpalmen als Christbaum verwendet. Martin Luther erklärte den Weihnachtsbaum als Symbol für das christliche Fest der Protestanten und fortan leuchteten nur in den Häusern der Protestanten die Christbäume, die nun auch mit Kerzen, Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen dekoriert wurden.

Weihnachtsbaum: Ursprung, Geschichte und Tradition des Brauchtums 3

Weihnachtsbaum Tradition und Weihnachtsbaum Geschichte weltweit

Erst später hat auch die katholische Kirche den Tannenbaum als Weihnachtssymbol anerkannt. Durch Auswanderer, Soldaten und Reisende wurde die Weihnachtsbaum Tradition in der ganzen Welt verbreitet und ist nicht mehr wegzudenken. Die Tradition große Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen in Städten aufzustellen ist weltweit verbreitet und lassen sich von ihrem Glanz erfüllen. Zum Beispiel auf dem Petersplatz in Rom steht ein solches Prachtexemplar, das jedes Jahr aus einem anderen Land angeliefert wird. Auch vor dem Weißen Haus in Washington kann man einen Traum von Weihnachtsbaum bewundern. In London auf dem Trafalgar Square steht zur Weihnachtszeit immer ein Tannenbaum aus Norwegen der die beiden Länder an ihren gemeinsamen Kampf gegen Deutschland im 2. Weltkrieg erinnert. Als Weihnachtspräsent hat sich Österreich etwas Besonderes einfallen lassen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts werden ausländische Organisationen mit Tannenbäumen beschenkt. In Frankreich erfreute sich die Herzogin von Orleans so an dem Glanz des Weihnachtsbaums, dass sie auch die Kaiserin Eugenie davon begeistern konnte, daraufhin wurden in Paris Mitte des 19. Jahrhunderts bereits ca. 40 Tausend Tannenbäume verkauft. Die Niederlande, Russland und Italien haben die Idee einen Weihnachtsbaum aufzustellen und zu schmücken von den Deutschen übernommen. Auch in Amerika wurde durch die Auswanderer der beleuchtete Weihnachtsbaum zu einem Ritual. Während der Advents- und Weihnachtszeit wird eine besondere Stimmung verbreitet.

Theologen führen die Geschichte des Weihnachtsbaums auf den Paradiesbaum zurück. Hier soll deutlich werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Erlösung durch die Geburt Jesus mit dem Sündenfall im Paradies steht. Anfang des 19. Jahrhunderts stellte in Weimar Wilhelm Hoffmann einen öffentlichen, geschmückten Christbaum für arme Kinder auf. Man muss sich vorstellen, wie arm einfache Leute zu dieser Zeit waren und ein beleuchteter Christbaum mit Zuckerwerk und Lebkuchen einfach für viele Familien unerschwinglich war. Im 19. Jahrhundert wurden Nadelwälder angelegt, damit der Bedarf der Bevölkerung gedeckt werden konnte. Die Nachfrage ist bis zum heutigen Tage nicht rückläufig. Viele Menschen überlegen, wie sie die Wohnung und Häuser festlich schmücken. Besonders in der dunklen Jahreszeit haben in den letzten Jahren Außenbeleuchtungen zugenommen. Das Anbringen von Girlanden und Weihnachtsmotiven an den Häusern, die oft beleuchtet sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Wenn der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz aufgestellt ist und in seinem Glanz erstrahlt, beginnt für viele Menschen eine besinnliche, manchmal auch hektische Zeit.

Geschenke für die Familie und Freunde werden besorgt, die am Heiligen Abend mit Namen versehen und festlich verpackt unter den Christbaum gelegt werden. Geschenke hat Martin Luther an Weihnachten eingeführt. Er wollte damit der Berühmtheit des heiligen Nikolaus entgegenwirken. Für gläubige Christen symbolisieren Weihnachtsgeschenke die Geburt Christi. Gott macht den Menschen mit der Geburt Jesu Christi das größte Geschenk. Menschen, die sich nahestanden, haben sich in der Winterzeit besonders zu Weihnachten auch in früheren Jahren schon beschenkt. Besonders für Kinder, die noch kein eigenes Geld haben, ist der Christbaum mit seinen darunterliegenden Geschenken eine Besonderheit. Auch Weihnachtsplätzchen werden gebacken, meist in Blechdosen verpackt und von den Frauen gut behütet, damit an Weihnachten das Gebäck noch vorhanden ist. Ein Tannenbaum für die Wohnung wird besorgt und am Vormittag des 24.12. aufgestellt. In der heutigen Zeit kann man unter vielen Nadelhölzern wählen.

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Weihnachtsbaum Legende

Eine Legende besagt, dass ein Glasbläser Mitte des 19. Jahrhunderts farbige Kugeln für seinen Weihnachtsbaum herstellte, weil er keine Möglichkeit hatte, sich Nüsse, Äpfel und Gebäck als Behang für den Christbaum zu kaufen und diesen damit zu schmücken. Es zeigt uns, dass die Menschen trotz großer Armut alle Mittel und Wege daran gesetzt haben einen Weihnachtsbaum aufzustellen, um sich an seinem Glanz zu erfreuen. Früher wurden die Weihnachtsbäume mit essbaren Früchten behangen für kleine Leckereien wie Gebäck und Süßigkeiten wurden kleine Tüten hergestellt und in den Baum gehängt. Die Weihnachtskugel hat außer der Vollkommenheit noch eine andere Bedeutung, sie steht nicht nur für Macht, sondern auch für die Unendlichkeit, die sich auf Gott und dessen Existenz in der Ewigkeit bezieht. Man kann hier wieder die christliche Verbindung und Bedeutung erkennen.

Weihnachtsbaum Schmuck und Weihnachtsbaum Brauch

Traditionelle Weihnachtsfarben sind rot und grün. Doch mittlerweile sind noch viele andere Farben in Mode gekommen, die man wunderschön miteinander kombinieren kann. Sehr edel wirken kühle Blautöne mit Silber. Oder Rot mit Gold. Rose, Weiß, hellblau, lila kombiniert mit dem passenden Schmuck wie Engelshaar, Lametta, Federn und verschiedenen weihnachtlichen Figuren. Strahlende Augen kann man auch bei dem Anblick von den niedlichen Glasfiguren aus Thüringen bekommen. Diese wunderschönen Motive, oft handgefertigt, sind eine wahre Augenweide, Spielzeug, Schneemänner, Vögelchen, Schaukelpferde und vieles mehr. Je nachdem, welche Tanne man gewählt hat, ist auch eine Dekoration aus Strohsternchen, Lebkuchen und Holzfigürchen wunderschön anzusehen und auch ein wenig nostalgisch.

Die Dekorationsmöglichkeiten heutzutage sind vielfältig und Geschmackssache eines jeden Einzelnen und sind für jede Familie zum wichtigen Brauch geworden. Auf der Tannenspitze thront meist eine glitzernde Verzierung. Das kann ein Stern, eine Schneeflocke, ein Engel oder eine reich verzierte Christbaumspitze sein. Eine Lichterkette darf auf keinen Fall fehlen und sollte zuerst von oben nach unten an den äußeren Zweigen befestigt werden. Auch echte Bienenwachskerzen können einem Weihnachtsbaum einen sinnlichen Glanz und Duft verleihen. Bei Kerzen sollte man natürlich sorgfältig darauf achten, dass nichts in Brand gerät und das Weihnachtsfest zur Katastrophe wird. Auch Haustiere und kleine Kinder sollte man beaufsichtigen, damit nichts passiert. Mittlerweile gibt es auch LED-Weihnachtsbaumkerzen, die je nach Geschmack mit warmem oder weißem Licht eine angenehme Atmosphäre verbreiten. Die Weihnachtskugeln stellen auch eine besondere Herausforderung dar.

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Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Wer christlich orientiert ist, kann auch eine Krippe aufstellen. Typische Krippenfiguren sind die Heilige Familie, Ochs, Esel, Schafe, Hirten und die heiligen drei Könige aus dem Morgenland. Sie beschenkten das Jesus Kind mit Gold, Myrrhe und Weihrauch. Es treffen sich viele Familienmitglieder, um gemeinsam zu essen und Geschenke auszutauschen. Es werden Gedichte aufgesagt, Weihnachtslieder gesungen, Weihnachtsgeschichten und Legenden erzählt. Ein berühmtes Weihnachtslied von 1824 ist „O Tannenbaum“ eine Volksweise von Ernst Anschütz, in der unser Christbaum gelobt wird. Dieses Lied sagt alles aus, was der Tannenbaum für uns ist. Auch viele Weihnachtsgeschichten, die sich um Tannenbäume drehen, sind wunderschön zu lesen und erfreuen Jung und Alt besonders zur Weihnachtszeit.

Ein Gedicht, welches man immer wieder hören kann, ist „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff:

Markt und Straßen steh‘n verlassen.
Still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen.
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt.
Tausend Kindlein steh‘n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern.
Bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heiliges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit.
Steigt´s wie wunderbares Singen:
O Du gnadenreiche Zeit.

 


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